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24. January 2024

Warum 2024 DAS Jahr Saudi Arabiens wird I Eindrücke aus der arabischen Welt I Januar 2024

1.    Einführung – Unser Blick auf Saudi Arabien in 2024: Ein Königreich der Möglichkeiten. Ein Jahr der Möglichkeiten.

2.    Warum Saudi Arabien trotz Skepsis dieses Jahr (mit-) dominieren wird

3.    Unsere Empfehlungen – Was Deutsche Unternehmer tun müssen, um 2024 an der „Saudi-Euphorie“ teilzuhaben

Einführung – Unser Blick auf Saudi-Arabien in 2024: Ein Königreich der Möglichkeiten. Ein Jahr der Möglichkeiten.

Viel wurde geredet und geschrieben im vergangenen Jahr über Saudi-Arabien, das aufstrebende Königreich am Arabischen Golf. Das Königreich, das sich mit einer Verzögerung auf den Weg der Zukunft a la UAE gedreht hat, aber mit einer unglaublichen Kraft. Von Christiano Ronaldo und der Saudischen Fußballliga zur Formel 1, vom Tourismus und einmaligen Anlagen in AlUla zur gigantischen Infrastrukturprojekten in Jeddah und Riad. NEOM, the Line, das Oxagon.

Gigaprojekte bis zum geht nicht mehr. Visionen bis zum geht nicht mehr. Große Pläne, Größere Ambitionen.

Die Expo 2030 wird in Riad stattfinden. Größer und extravaganter als jede Expo zuvor. Die Fußball WM 2034 wird in Saudi-Arabien ausgetragen. Besser, moderner, teurer als jedes vergleichbare Turnier des Sports. Die WM in Katar soll nur ein regionaler Vorgeschmack gewesen sein. Alles auf der Basis (vermeintlich) endloser finanzieller Reserven. Der neuerstarkte Ölpreis und das globale doch langsamere Tempo der grünen Energiewende, haben Saudi-Arabien mehr noch als nur einen zweiten Frühling beschert. Das Königreich besitzt die Mittel, den Willen und das richtige Timing für eine industrielle und gesellschaftliche Entwicklung, die in der modernen Historie ihresgleichen sucht.

Der Diskurs um Saudi-Arabien ist immer gespickt mit Superlativen. Ehrlicherweise aber auch mit gelegentlicher Skepsis. Werden diese großangekündigten Visionen je das Tageslicht erblicken? Wird mit The Line eine 130 KM lange und 500 Meter hohe Konstruktion, durchgezogen durch Wüste und Gebirge, Millionen von Menschen beherbergen? Sind diese Projekte nachhaltig und zukunftsträchtig?

Und überhaupt, ist Saudi-Arabien, ein Land das bis vor 5 Jahren noch so verschlossen und undurchschaubar schien, wirklich „the place to be“, der Ort, wo es sich gut lebt, arbeitet, und wirtschaftet? Auch wenn wir diese Fragen für uns klar bejahen können, ehrlicherweise erreicht sie uns noch oft aus unserem Netzwerk, begleitet von der Unsicherheit, ob die saudische Gesellschaft und die politischen Verhältnisse wirklich einhergehen mit den Geschäftsinteressen und -standards westlicher, deutscher Unternehmer und Unternehmen.

Wahrscheinlich nein, zumindest nicht vollumfänglich – aber das haben wir Unternehmer doch in vielen Märkten erlebt, die wir in den letzten Jahrzehnten aufgemacht haben? Hier bedarf es unternehmerischer Initiative um einen neuen, immensen Markt zu entwickeln. Und eine Empfehlung von uns, wenn Sie es ernst und aufrichtig machen, dann muss es auch konsequent machen.

Früher hat es für kleine Geschäfte in Saudi ausgereicht möglichst oft zwischen Dubai und Riad hin und her zufliegen. Heute wird von Saudi erwartet, dass die anbietende, internationale Firma auch aus Saudi arbeitet. Das zeigt das Selbstbewusstsein der Saudis. Sie wollen Partner, die es ernst meinen – gerne helfen wir Ihnen dabei, sich richtig zu positionieren

Warum Saudi Arabien trotz Skepsis dieses Jahr (mit-)dominieren wird

Die Gigaprojekte kommen ins Rollen

Während unserer Reisen durch das Königreich haben wir aus erster Hand die Ausmaße der Infrastrukturprojekte erlebt. Die Hauptstadt Riyad und die Metropole am Roten Meer, Jeddah, erleben eine rasante Veränderung. Was Dubai in 40 Jahren geschafft hat, soll hier in 10 Jahren passieren. Neue Wohnviertel, Flughäfen, Zug- und Metrolinien, Industriezentren, Hotels, Malls, Tunnel und Brücken. Und dann noch die gänzlich neuen Städte, vor allem NEOM. Hier wird tatsächlich gebaut, die Baustellen existieren. Aus extravaganten Visionen wird Wirklichkeit.  Aber noch nicht genug. Der Wettbewerb ist hart, China macht harte Lobby für seine Nationalen Infrastrukturchampions. Und bringt gleich immer noch Geld und Arbeiter mit…

Viel passiert mit deutschem Know-how und Technik. Hier brauchen unsere Unternehmen und Ihre Zulieferer Rückendeckung aus der Politik und von den bereits ansässigen Großkonzernen aus Europa. Diese haben oft zugesagt, den wichtigen deutschen Mittelstand als Lieferant und Partner mit auf die Projekte zu nehmen – hier bietet sich ein interessantes Betätigungsfeld für Sie an. Über 40 Gigaprojekte laufen bereits an, hier ist viel Raum für deutsche Expertise. Zum Beispiel in den Bereichen Smart City, Mobility, ICT. Die richtigen Kanäle und Wege kann man legen.

Saudi-Arabien ist nicht die Vereinigten Arabischen Emirate oder Katar – Der Wettbewerb ist gut für die Region und für deutsche Investoren

Oft erreicht uns als Deutsch-Arabische Strategieberater von deutschen Unternehmen, meist Mittelständlern die Frage: Bauen wir unser Geschäft in der Arabischen Welt erst in den VAE oder in Saudi-Arabien? Was ist der richtige Startpunkt in der Region?

Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. In vergangenen Ausgaben dieser „Eindrücke aus der Arabischen Welt“ haben wir zuhauf die Potentiale im Geschäftsaufbau in den Emiraten und die einfachsten Wege dorthin aufgezeigt. Speziell die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich einen Namen gemacht als regionaler Hub, als Zentrum für Services, Distribution, Sales und mehr und mehr auch Produktion. Beim Ease of Doing Business, der Akkreditierung und Lizenzierung von Unternehmen und der Erschließung von Distributionskanälen sind sie die Nummer 1 in der Region und oft auch im weltweiten Vergleich.

Dennoch, für Unternehmen, je nach Produkt, kann die Erschließung des saudischen Marktes mitunter am besten für eine lokale Präsenz erfolgen. Und diese ist mittlerweile recht gut incentiviert. Saudi-Arabien betreibt (mit hohem Tempo) Nachholarbeit. Und bietet eine immense industrielle Förderung an, die man anfragen kann. Der Energiepreis liegt unter dem des Inflation Act in den USA, Grundstückspreise variieren mit der Zukunftsträchtigkeit der unternehmerischen Idee und bis hin zu finanziellen Unterstützungen in der Investitionsphase.

Und das Land zeichnet sich vor allem am Golf durch den größten Markt aus, allein der Bevölkerungszahl geschuldet.

Beim Errichten von Free Zones ziehen die Saudis dem emiratischen Vorbild ebenfalls hinterher. Vier Stück gibt es bereits, mit lukrativen Konditionen für Investoren. Die günstigen Energiepreise, noch günstiger als in den Emiraten und Katar, haben schon einige deutsche Unternehmen dazu veranlasst, ihre Werke nach Saudi-Arabien zu bringen und die produzierten Waren nach Deutschland zu Exportieren. Dann übernimmt der saudische Staat noch einen Teil des Gehalts lokaler Mitarbeiter und ermöglicht bedeutende steuerliche Abschreibungen.

Dieser intensive Wettbewerb treibt die Region immer weiter voran, und profitieren können vor allem ausländische Investoren.

Nearshoring und neue Lieferketten

Eins unserer zentralsten Argumente, wenn wir bei Veranstaltungen oder im direkten Gespräch die Region bewerben, welches  besonders auch auf Saudi-Arabien gilt: Die geographische Lage zu Europa mit Blick auf globale Lieferketten.

In Saudi-Arabien lässt es sich mit Blick auf Energiekosten und Arbeitskräfte relativ günstig produzieren. Vor allem aber kann Saudi-Arabien nach Europa exportieren, ohne von Schwierigkeiten bspw. entlang der Mandab Straße am Horn von Afrika beeinträchtigt zu sein. Der Transport per Schiff ist nicht nur weit günstiger im Vergleich zu Produkten aus China, er ist auch sicher und schnell. Es gibt auch konkrete Pläne, Saudi-Arabien in Logistikrouten über den Landweg zwischen Indien und Europa zu integrieren.

Eine junge Generation mit Hunger

Die saudische Bevölkerung, wie viele Bevölkerungen in der Arabischen Welt, ist jung ambitioniert, gut ausgebildet. Sie konsumiert bereits deutsche Konsumgüter, studiert oft im Ausland und wird als erstes von der wirtschaftlichen Öffnung und Diversifizierung profitieren. Das Unternehmertum ist hier ebenfalls groß, Saudi Arabien hat zum Beispiel eine aufstrebende Startup-szene.

Diese Demographie macht das Land in vielerlei Hinsicht spannend. Für Absatz, für technisch anspruchsvolle Produktion, für Kooperationen im Bereich Bildung und Wissenschaft. Die jungen Saudis sind auch technikaffin, da kommen wir schon kaum hinterher. Digitalisierung wird hier ganz großgeschrieben, was bei uns als Smart City betitelt wird soll nicht weniger als der Standard für die junge saudische Bevölkerung sein. Smart Country, wenn man so will

Unsere Empfehlungen – Was Deutsche Unternehmer tun müssen, um 2024 an der „Saudi-Euphorie“ teilzuhaben

Saudi-Arabien und der saudische Markt sind für viele deutsche Unternehmer noch Neuland. Selbst wer in den Emiraten oder Ägypten beispielsweise schon seit Jahrzehnten erfolgreich wirtschaftet, wird in Saudi-Arabien auf ein anderes Terrain treffen. Unklarheiten lassen sich aber ausheben, zielführende Gespräche mit Entscheidungsträgern und strategischen Partnern vor Ort lassen sich organisieren. Zunächst ist es wichtig, dem Land und seiner Entwicklung gegenüber Offenheit zu zeigen.

Kulturelle Sensibilität: Das Land ist in einem Öffnungsprozess, gleichzeitig beruft es sich auf Tradition und seine islamischen Wurzeln. Immerhin ist der Islam hier geboren. Damit ist sensibel umzugehen. Gleichzeitig gilt, ich habe die saudische Bevölkerung immer als offen herzlich wahrgenommen.

Das Marktpotential für ihr Geschäft: Das Land bietet sehr viel, als Absatzmarkt für den lokalen Bedarf, als Industrie- und Produktionsstandort für den Export nach Afrika, Europa und Asien oder als Distributions- und Logistikhub. Das Potential für Ihr Geschäft ist zu untersuchen, auch im Vergleich mit den anderen Ländern der Region.

Strategische Partnerschaften: Es braucht und gibt starke lokale Partner, die wichtige Türen öffnen, die Geschäftskultur verstehen und einen an die Hand nehmen. Gerade in diesem für viele noch neuen Markt, ist ein solcher Partner unerlässlich. Wir können Ihnen bei Ihrem konkreten Bedarf einige Empfehlungen aussprechen.

Unterstützung bei Direktinvestitionen winken Ihnen in vielen Bereichen, man muss nur nachfragen

Die Offenheit der Politik und der Behörden für Investitionen ist immens, das kennen wir aus Deutschland gar nicht mehr. Die zuständigen Ministerien, Behörden und Authorities arbeiten sehr „Hands-on“. Sehr schnell, flexibel und direkt. Das Ministry of Investment oder die Botschaft in Berlin sind wunderbare Anlaufstellen und eine starke Brücke in diesen so potententen Markt.

2024 wird ein starkes Jahr für die Region und für Saudi-Arabien. Die deutsche Industrie kann hier nur profitieren. Wir würden uns freuen, Ihnen eine Brücke in Land und Region zu bauen!