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14. February 2024

Recap COP28: Wo liegen die Chancen für die deutsche Industrie? I Eindrücke aus der arabischen Welt | Februar 2024

Die Vereinigten Arabischen Emirate und die Klimakonferenz in Dubai: Über kaum ein Thema wurde zum Ende letzten Jahres so viel geschrieben wie über den Erfolg der COP in Dubai. Was ist passiert und wo sind Chancen für die deutsche Industrie – vor allem wenn Sie im Bereich Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien tätig sind? Welche Absatzmöglichkeiten existieren für Sie, wie kann investiert werden, welche lokalen Partner sind verfügbar und essentiell für Ihren Erfolg in der Region.

Thinking Arabian sammelt unsere Eindrücke von der COP, was die Klimakonferenz in Bewegung gesetzt hat und welche Opportunitäten nun für ihr Geschäft existieren.

  • Die vom 30. November bis 13. Dezember 2023 in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ausgerichtete UN-Klimakonferenz endete mit einer Einigung („UAE Consensus“), die von einigen Beobachtern als historisch bezeichnet wurde
  • Zum ersten Mal in der Geschichte der COP versprach das Kommunique, „auf gerechte und geordnete Weise von fossilen Brennstoffen in den Energiesystemen abzuweichen“ und eine Vereinbarung zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu verabschieden, um „bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen“.
  • Darüber hinaus befasst es sich mit nachhaltiger Landwirtschaft, Waldschutz, Methanreduzierung und klimaresistenten, nachhaltigen und gerechten Gesundheitssystemen sowie mit restaurativen, schützenden und naturbasierten Lösungen, verbesserter öffentlicher Verkehrs- und Fahrradinfrastruktur und ökosystembasierten Ansätzen – alles wichtige Themen!
  • Nach intensiven Diskussionen unterzeichneten schließlich 159 Nationen die COP28-Erklärung der VAE über nachhaltige Landwirtschaft, widerstandsfähige Lebensmittelsysteme und Klimaschutz, um widerstandsfähige Lebensmittelsysteme zu integrieren.
  • Eine der wichtigsten Erfolge war die Verständigung über den Loss-and-Damage-Fund, der maßgeblich von den VAE und Deutschland im Vorfeld der Klimakonferenz initiiert und arrangiert worden war. Beide sagten Zahlungen in Höhe von je USD 100 Mio. zu. Der Fonds bietet einen Mechanismus, um vom Klimawandel und Naturkatastrophen betroffene Entwicklungsländer finanziell zu unterstützen.
  • Auch andere Nationen stellten finanzielle Beiträge in Höhe von insgesamt knapp USD 792 Mio. zur Verfügung: Italien und Frankreich sagten jeweils USD 108 Mio. zu, Dänemark USD 50 Mio., Irland und die Europäische Union (EU) jeweils USD 27 Mio. USD, Norwegen USD 25 Mio., die Vereinigten Staaten USD 17,5 Mio., Kanada USD 12 Mio. USD und Japan USD 10 Mio.

Warum ist das relevant?

  • Der Gastgeber wertete die Ergebnisse als historischen Erfolg: Es handele sich um einen ausgewogenen Plan, der Emissionen bekämpft, Anpassungslücken schließt, die globale Finanzwelt neu definiert und Verluste und Schäden bewältigt, so COP-Präsident Sultan al-Jaber in seiner Abschlusserklärung.
  • Die COP28 unterstrich die bekannten Ambitionen der Emirate, eine einflussreiche Rolle in der globalen Klimadiplomatie zu spielen und bot eine exzellente Möglichkeit, die emiratischen Klimaschutzmaßnahmen und viele weitere technik-getriebene Ideen vorzustellen.
  • Das anschaulichste Beispiel war die Einführung des Alterra-Fonds durch die VAE, der bis 2030 zusätzliche USD 250 Mrd. für klimaökonomische Maßnahmen bereitstellen will, indem privates Kapital vervielfacht und Investitionshemmnisse in Schwellenländern abgebaut werden.
  • Insbesondere investieren die VAE bereits in Projekte für erneuerbare Energien wie Solarparks und arbeiten mit dem Global Center on Adaptation (GCA) zusammen, dessen Ziel es ist, eine Plattform für Know-how-Transfer, Schulung und Kapazitätsentwicklung im Klimaschutz bereitzustellen.
  • Eine weitere von den VAE während der COP28 geförderte Initiative war die Einführung der Charta zur Dekarbonisierung von Öl und Gas, die darauf abzielt, die Emissionen im Industriesektor, beispielsweise der Ölindustrie, zu reduzieren.
  • Mit solchen Maßnahmen zielen die VAE daher eindeutig darauf ab, sich als „grüner Champion“ und proaktiver Akteur im globalen Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel darzustellen.
  • Auch für andere Golfstaaten wie Saudi-Arabien bot die COP28 eine Plattform, die eigenen Bemühungen in der Klimapolitik herauszustellen und die politische Position zu verdeutlichen. So organisierte das Königreich einige Wochen vor der COP28 die MENA Climate Week 2023 in Riad und hat die Middle East Green Initiative (MGI) ins Leben gerufen. Der diesjährige World Environment Day 2024 findet im Juni in Saudi-Arabien statt und beschäftigt sich mit den Themen Wiedernutzbarmachung von Landflächen, Wüstenbildung und Dürreresistenz.
  • Alle Golfstaaten haben längst damit begonnen, ihre Energiediversifizierung voranzutreiben und in alternative Energien zu investieren. Darüber hinaus kündigten Saudi-Arabien und die VAE bis 2030 eine Finanzspritze von bis zu USD 266,6 Mrd. bzw. USD 54,5 Mrd. für ihre Energiewende an.
  • In diesem Zusammenhang haben nationale Energie-Champions und Investmentfonds wie ACWA Power aus Saudi-Arabien, die Qatar Investment Authority und Masdar aus Abu Dhabi damit begonnen, in andere Märkte in Nordafrika, Zentral- oder Ostasien oder Europa zu investieren, um ihr Energieportfolio zu diversifizieren und saubere Technologien zu entwickeln. Hieraus ergibt sich eine klare Chance für deutsche Unternehmen, Technologieprovider, Zulieferer und OEMs mitzuziehen. Sei es bei von Sovereign Wealth Funds der Golfstaaten finanzierte Projekte in den besagten Regionen oder für Partnerschaften in den Emiraten und den weiteren Golfstaaten.

Was bedeutet das für die Industrie in Deutschland und Europa?

  • Hier sind die hohen Chancen für die deutsche Industrie, die rechtzeitig in den Golfstaaten präsent ist und sich entsprechend bei den relevanten Entscheidungsträgern Platzieren.
  • Die COP28 hat nochmals eindrücklich gezeigt, dass Staaten wie die VAE zu einflussreichen Akteuren in der Klima- und Energiediplomatie aufgestiegen sind. Dies bietet im wirtschaftlichen und technologischen Bereich enorme Potenziale, die Zusammenarbeit deutscher Unternehmen mit den Golfstaaten auszubauen. Momentan konzentrieren sich die staatlichen Maßnahmen im Rahmen der Energiepartnerschaften auf den Wasserstoffbereich. Dieser Sektor bietet fraglos auch in Zukunft für deutsche Technologieanbieter interessante Geschäftsmöglichkeiten.
  • Wir nehmen in unserer Funktion als Berater verstärkt wahr, dass Unternehmen aus den Bereichen E- und Wasserstoff-Mobilität, Recycling, Logistik und Transport, Personen- und Güterverkehr, Smart Cities, Künstliche Intelligenz und Nahrungsmittelsicherheit, etc., Absatz- und Investitionsmöglichkeiten in den Emiraten und umliegenden Golfstaaten erkennen.
  • Beispielsweise in den Emiraten bieten staatliche Akteure wie das Ministry of Industry and Adanced Technology (MoIAT), das Ministry of Energy and Infrastructure (MoEI), die Emirates Development Bank, Masdar, Mubadala, das Abu Dhabi Investment Office (ADIO) spezielle Anreize und Incentivierungen für Unternehmen und Projekte in diesen Bereichen. Wichtig ist die qualifizierte Platzierung in dem für ihr Geschäft relevanten Ökosystem.
  • Unsere Empfehlung als Thinking arabian ist, schauen Sie sich diese Märkte mit uns genau an und nutzen vor allem die zahlreichen incentives, die die Staaten am Golf insbesondere den Unternehmen bieten, die ernsthalft auch an eine kleine lokale Produktion denken !
  • Darüber hinaus investieren viele Golfstaaten jedoch weiterhin in ihre Öl- und Gasinfrastruktur. Auch hier bestehen Chanen für deutsche Energieunternehmen, mit umweltfreundlichen Lösungen diesen Weg der Golfstaaten zu unterstützen, um die Emissionen zu verringern. Deutsche Unternehmen sind in diesem Bereich bereits solide aufgestellt, und Forschungsinstitutionen wie das Fraunhofer-Institut oder die German Tech-University in Oman (GU Tech) leisten ihren Beitrag, um die Energiewende am Golf voranzutreiben.
  • Um jedoch in diesem Bereich noch mehr Erfolge zu erzielen und langfristig ein wichtiger Partner zu bleiben, braucht es ganzheitliche Ansätze, die von der deutschen Politik unterstützt werden müssen. Die Reisen deutscher Minister in die Golfregion in den letzten Monaten zeigen, dass das politische Bewusstsein existiert, enger mit den Golfstaaten im Energiebereich zusammenzuarbeiten. Dies bewies nicht zuletzt der Besuch von Wirtschaftsminister Robert Habeck in Oman und Saudi-Arabien im Januar 2024.
  • Der Loss-and-Damage-Fund, an dem Deutschland maßgeblich gemeinsam mit den VAE mitwirkt, bietet ein Instrument, sich entwicklungspolitisch noch enger abzustimmen und die Anstrengungen zu erhöhen, um in Zielregionen von gemeinsamem Interesse wie Afrika oder Asien aktiv zu werden. Deutschland und die Golfstaaten könnten den Fonds dazu nutzen, regionale Resilienz gegen Schäden durch den Klimawandel zu erhöhen, und ihre eigenen entwicklungspolitischen Institutionen nutzen, um gemeinsam entwicklungspolitische Projekte umzusetzen.
  • In diesem Bereich könnten auch deutsche Unternehmen eine stärkere Rolle bei der Wissensvermittlung, der Ausbildung von Fachkräften und der Entwicklung von Trainingsangeboten und Beratung spielen.
  • Auf der COP28 wurde zum ersten Mal auch das Thema Gesundheit stärker in den Fokus gerückt. Insbesondere die Auswirkungen des Klimawandels auf die physische und psychische Verfasstheit der Gesellschaften am Golf hat zu einer intensiven Debatte in allen Golfstaaten geführt. Dies bietet deutschen Unternehmen im Gesundheitsbereich eine exzellente Möglichkeit, Projekte mit Partnern am Golf zu diskutieren, zu identifizieren und zu initiieren. Wir helfen gerne. Der weltweite Kampf gegen die Klimakrise steht auf der Agenda. Die Vereinigten Arabischen Emirate, stellvertretend für die gesamte Arabische Welt, stehen im Mittelpunkt. Im Mittelpunkt langer bevorstehender Verhandlungsrunden. Im Mittelpunkt des medialen Geschehens. Und im Mittelpunkt dessen, was die Welt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten der globalen Erwärmung entgegenzubieten hat. Ohne die Emirate, ohne die Arabische Welt wird dieser Kraftakt erfolglos sein. Denn sie sind auch ein erheblicher Verursacher des weltweiten CO2 Ausstosses. Das mag für viele paradox klingen, die Vergabe der COP28 an die VAE wurde in den letzten zwei Jahren kritisch gesehen, um es höflich auszudrücken. Mit Dr. Sultan AlJaber steht der CEO des bedeutenden Ölkonzerns ADNOC an der Spitze der diesjährigen COP. Ausgerechnet, sagen einige. Eine riskante, mutige aber auch richtige Entscheidung, sagen die anderen.

Warum die Emirate ein Champion der Energiewende sein werden

Über Jahrzehnte wurde die industrielle Entwicklung westlicher Industrienationen und den aufstrebenden Industrien des globalen Südens wortwörtlich befeuert durch den Wohlstand der arabischen Welt an fossilen Brennstoffen. Die Arabische Welt war und ist uns ein stets verlässlicher Partner. Öl, Gas und Flüssiggas (LNG) aus dem Golf und Nordafrika waren ein weiterer Stabilitätsanker unserer Wirtschaftlichen Prosperität. Ausgerechnet diese Region, so abhängig vom Export fossiler Brennstoffe, soll nun ein Motor der Energiewende sein? Schauplatz wegweisender Klimaziele? Genau diese Region, ja!Jetzt, wo der Klimawandel unsere Abkehr von Fossilen Brennstoffen erzwingt, zeigt die Arabische Welt beeindruckend, und beispielhaft verkörpert durch die Emirate, dass Sie erneut unerlässlich ist, für unseren wirtschaftlichen Wohlstand und die globale Energiewende. UNO Generalsekretär Guterres fordert das „Ende des fossilen Zeitalters“. Die Arabische Welt ist gesegnet mit den Ressourcen, die die Welt benötigt. Gesegnet mit einem einmaligen Potential an erneuerbaren Energien und einer einmaligen geographischen Lage. Das „Grüne Zeitalter“ wird es nur geben, wenn wir die enormen Erneuerbaren Ressourcen der Arabischen Welt zum Grundpfeiler unserer Energiestrategie machen. Eine Transition nur mit den Champions des „Fossilen Zeitalters“. Eine erfolgreiche Transition zu erneuerbaren Energien ist ein globaler Kraftakt. Die Gesellschaft von morgen, die Industrie von morgen muss klimaneutral werden. Innerhalb relativ kurzer Zeit. Jeder Verbündete hier ist notwendig. Die Förderer, Produzenten, Transporteure und Nutzer fossiler Brennstoffe sind für diesen Kraftakt unerlässlich. Wir brauchen die Länder in denen bislang Öl und Gas gefördert wurden. Wir brauchen ihre erneuerbaren Ressourcen. Wir brauchen ihr technisches Know-how. Wir brauchen ihre Infrastruktur, ihre über Jahrzehnte entwickelte Logistik. Wir brauchen Länder wie die VAE, Saudi Arabien, Ägypten und Oman. Genauso brauchen diese Länder uns. Für Technologien uns Investitionen in neue Infrastruktur, für Abnahmevereinbarungen, um den Hochlauf erneuerbarer Industrien zu rechtfertigen.

Zentrum des Geschehens – Die Emirate bei der COP28

Mit der Ausrichtung der 28. UN-Klimakonferenz (COP28), zielen die VAE darauf ab, ihre globale Position als klimapolitisch relevanter Akteur auszubauen und zu konsolidieren. Einen ersten Erfolg haben wir in der gestrigen Vereinbarung zum Errichten des „Loss and Damage“ Funds gesehen. Erzielt zum maßgeblichen Teil durch die Moderation der Emirate und speziell des COP Präsidenten Al Jaber, bei den Verhandlungen. Loss and Damage holt auch vermeintlich ärmere Länder in das gemeinsame Boot der globalen Energiewende. Die VAE präsentieren sich hier als Interessenvertreter für den globalen Süden, der in den letzten Jahrzehnten einen kleineren Beitrag an weltweiten CO2 Ausstößen hatte, häufig aber die Konsequenz von Klimakatastrophen schultern muss. Zum erreichen der Pariser Klimaziele haben sich die meisten Länder der COP verpflichet. Über den Weg dahin existiert Uneinigkeit. Unter anderem die Emirate, neben den USA, dem vereinigten Königreich und circa 20 weiteren Ländern, setzen sich nun hierfür in einer gemeinsamen Erklärung für den weltweiten Ausbau von Atomenergie ein – Das ist die zweite Besonderheit dieser COP. In Deutschland hochgradig politisch, doch der Blick in unsere unmittelbaren Nachbarländern zeigt, Atomenergie ist immernoch ein nicht wegzudenkender Teil nationaler Energiestrategien. Inwieweit dieses vom Gastgeber VAE mitgetragene Dokument seinen Weg in die Abschlusserklärung findet, wird sich zeigen.Die vom emiratischen Staat finanzierte Masdar Initiative ist zu einem Aushängeschild der emiratischen Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik geworden, entwickelt über das hauseigene Unternehmen Masdar Clean Energy den nationalen Sektor der erneuerbaren Energien und investiert über den Masdar Clean Tech Fund in Projekte zum Ausbau der Solar- oder Windenergie in strategisch relevanten Ländern wie Ägypten oder Jordanien. Masdar wird als operativer und strategischer Umsetzer der emiratischen „grünen Agenda“ essenziell und bei COP allgegenwärtig sein. Übrigens mehr als offen für deutsche Investitionen und Technologien.

Die grünen Ambitionen der Emirate

Es ist also nicht nur die politische Positionierung der Emirate als „Green Champion“. Es stecken ehrgeizige Ambitionen bezogen auf die eigenen Klimaziele, den CO2 Ausstoß der eigenen Industrie und den massiven Aufbau des Anteils erneuerbarer Energien am nationalen Klimamix dahinter. In der Nationalen Energiestrategie wird formuliert, die Kapazität erneuerbarer Energien von aktuell 3,2 Gigawatt bis 2030 auf 14 Gigawatt zu steigern. Weiterhin sollen die CO2-Emissionen um 40 Prozent sinken, während der Anteil an erneuerbaren Energien am Energiemix von derzeit 2,6 Prozent auf 32 Prozent bis 2030 steigen soll, ehe die VAE bis 2050 klimaneutral werden. Dies erfordert massive Investitionen, auch aus dem Ausland. Allein in Dubai und Abu Dhabi befinden sich Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien von mehreren Mrd. USD in Planung. Der Fokus: Wind, Sonne, Wasserstoff! Nicht nur Anlagen zur Stromerzeugung. Auch im Bereich R&D, Transport, und Use Cases, beispielseweise Ladeinfrastruktur. Im Bereich der erneuerbaren Energien ist geplant, bis 2050 etwa USD 200 Mrd. zu investieren. Warum nicht mit uns ?! Insbesondere im Bereich Wasserstoff verfolgen die Emirate – wie auch der Oman – ehrgeizige Ziele (siehe auch Bericht aus dem Juli 2023): Im Juli 2023 veröffentlichte die VAE mit Unterstützung des Fraunhofer-Instituts ihre Nationale Wasserstoffstrategie, die vorsieht, bis 2031 1,4 Mio. Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr und bis 2050 15 Mio. Tonnen zu produzieren. Seit 2021 unterhalten die VAE die erste grüne Wasserstoffanlage in der Region, die gemeinsam mit Siemens Energy und DEWA betrieben wird und mit dem MBRM-Solarpark verbunden ist.

Was passiert in Zukunft?

Da die Emirate ihr erfolgreiches Geschäftsmodell fortsetzen möchten, sind sie ebenso auf diversifizierte Wirtschaftspartnerschaften wie auf eine multisektorale Investitionspolitik in den Energiebereich angewiesen. Deswegen werden sie ihren Weg einer hybriden Energietransition fortsetzen und sowohl in alternative als auch in fossile Energien investieren. Während im Inland vor allem die Nutzung von erneuerbaren Energien ausgebaut werden soll, sollen Öl und Gas auch zukünftig insbesondere an asiatische Abnehmer wie Japan, Indien, Singapur und Thailand exportiert werden.

Was bedeutet all das für Deutschland und Europa?

Deutschland betrachtet die VAE nun als relevanten Energielieferanten und hat bereits 2017 eine Energiepartnerschaft mit den Emiraten unterzeichnet. Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Deutschland seine Energiepartnerschaften mit den VAE, Saudi-Arabien, Oman und Katar ausgeweitet Bereits jetzt sind die VAE mit einem Volumen von EUR 8 Mrd. Deutschlands wichtigster Handelspartner am Golf. Dieses Volumen muss zunehmen, um die VAE noch enger als strategischen Partner an Deutschland zu binden. Deutsche Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen sind bereits sehr aktiv in den Emiraten und unterstützen die emiratische Regierung bei ihren Bemühungen, die Energiewirtschaft zu diversifizieren. Beim Besuch von Wirtschaftsminister Robert Habeck im März 2022 wurden erste Wasserstoffkooperationen vereinbart und im Oktober 2022 erreichte die erste Wasserstofflieferung aus den VAE Deutschland. Siemens baute 2021 die erste Wasserstoffproduktionsstätte in Dubai, und im Dezember 2022 unterzeichnete ADNOC eine Vereinbarung mit RWE, 137.000 Kubikmeter LNG nach Deutschland zu liefern. Im Februar 2023 traf die erste Lieferung am Brunsbütteler Elbehafen ein.  All diese Investitionen sind auch offen für deutsche Zulieferer – Was es von Seiten deutscher Unternehmen nun braucht, ist technisches Know-how. Forschung, Wissenschaft, Neuentwicklungen. Die VAE bieten hierfür Raum, Regulatorik und finanzielle Möglichkeiten. Und Konnektivität mit internationalen Projekten. Die Zugänge hierfür können wir Ihnen aufzeigen.

Ich glaube die COP in Dubai wird Zeichen setzen.

Wenn Ihnen in den letzten Tagen etwas aufgefallen ist, was sie für Ihr Unternehmen näher untersucht oder betrachtet haben wollen, bitte wenden Sie sich an uns oder unsere Spezialisten.